Die ukrainische Sopranistin Maryna Zubko, die sonst mit Donizettis Anna Bolena brilliert, ist diesmal einfach als Blumenmädchen dabei.
Joshua Spink ist jetzt als Graf Almaviva nicht der omnipräsente, großmaulige Verführungsheld, sondern der kleine Kerl, der eher schüchterne Liebhaber, der aufpassen muss, dass er nicht untergebuttert wird, aber Spink macht das mit viel Humor und einem geschmeidig lyrischen Tenor: bravourös.
Maryna Zubko glänzt in Top-Form als mit ihren blitzsauberen Koloraturen auftrumpfende, lieb zickige Rosina.
Die beglückendsten Eindrücke des Abends boten Joshua Spink, neu im Ensemble, als junger Váňa Kudraš und die Mezzosopranistin Eleonora Filipponi als seine Geliebte Varvara: Er mit feinem lyrischen Tenor und zart intensiver Bühnenpräsenz begabt, sie mit sinnlich leuchtendem Mezzo und ebenfalls großer Gestaltungskraft als sein Mädchen, das ihr erotisches Glück einfordert und dann doch nur platonische Liebe erfährt.
Großartig singen zudem Carolina Krogus als koloraturstarke Giovanna, der stabil intonierende Bass Daniele Macciantelli als Enrico, Christianne Bélanger als kristallklar tönender Smeton, der lyrisch fein klingende, technisch sauber phrasierende Tenor Joshua Spink als Riccardo, Dae-Hee Shin als Rochefort und Joung-Woon Lee als Hervey sowie der von Nikolaus Henseler perfekt vorbereitete Chor.
Überhaupt: ein feines Ensemble. Beeindruckend auch Joshua Spink als Percy mit einem bilderbuchhaften lyrischen Tenor für den italienischen Belcanto.
Die ukrainische Sopranistin Maryna Zubko, die sonst mit Donizettis Anna Bolena brilliert, ist diesmal einfach als Blumenmädchen dabei.
Und über allem schwebt Maryna Zubko, die ein gesangliches Feuerwerk als Lucia zelebriert.
[...] Ein Opernabend aus einem Guss, emotional packend, musikalisch furios - dazu eine junge Solistin, die mit ihrer Stimme dem Wahnsinn Flügel verleiht. [...] Doch bevor er sich mit Enrico duellieren kann, tötet Lucia ihren ungeliebten Ehemann und singt, bevor auch sie und Edgardo dahinscheiden, die berühmte Wahnsinnsarie ("Il dolce suono") - geschaffen für große Diven der Bühne. Ulm hat allerdings keine Callas, keine Gruberova, keine Netrebko, keine Damrau, sondern Maryna Zubko. Die Ukrainerin legte erst im Sommer ihr Gesangsexamen ab und trat danach in der Münsterstadt ihr erstes festes Engagement an. Beim Vorsingen hatte sie Intendant Kay Metzger so überzeugt, dass er ihr gleich die Lucia anvertraute. Und die junge Solistin belohnt diesen Mut bei der Premiere mit einer exzellenten Darbietung: emotional differenziert, sanft in den leisen Tönen, klar in den Koloraturen. Der Wahnsinn klingt bei ihr wie süße Verzückung, besonders wenn sie zum Finale der berühmten Arie in den Dialog mit der Glasharmonika tritt. [...] Eine gelungen Rückkehr für Ansgar Haag, ein starker Auftritt für das neue zusammengestellte Opernensemble - vor allem für Maryna Zubko, die schon während der Vorstellung immer wieder Bravo-Rufe erhielt. Großer Applaus.
Maryna Zubko als Melissa war für die dramatischen Ausbrüche zuständig, die sie ebenso sicher wie temperamentvoll gestaltet.
Nie sah man Sopranistin Maryna Zubko auf der Ulmer Bühne böser als in dieser Inszenierung. Sie spielt nicht, nein, sie personifiziert als hasserfüllte Zauberin Melissa auf teuflische Weise die Mutter aller Furien, ein Höllenweib, liefert gesanglich wie schauspielerisch eine Meisterleistung – und zeigt Haltung auch im Scheitern des dämonischen Plans, die Liebe Amadigis und Orianas zu zerstören, um den Ritter für sich zu gewinnen. Ihre Macht endet dort – symbolhaft gezeigt, weil Zubko im Scheitern der Zauberin keine Perücke mehr trägt –, wo sich der Geist des getöteten Ritters Dardano auf die Seite der Liebenden schlägt. Für das teuflische Tun gibt ihr Horstkotte verschiedene Kostüme, eines mehr Hingucker als das andere – etwa eine schwarze Vampir-Fledermaus-Robe.
Und dann wäre(n) da ja auch noch die ferne(n) Geliebte(n) im roten Kleid: Es ist nicht nur die vierfache Maryna Zubko, die Sopranistin, die herausragend als Olympia glänzt, als Koloraturen-Automat und mit lustvollen Höhepunktstönen auf Hoffmann sitzend.
Maryna Zubko singt (wie es in dieser Oper nicht unüblich ist) die Rollen aller Geliebten und fühlt sich sichtlich am wohlsten in der Rolle der hinterhältigen Kurtisane Giulietta mit den silbernen High Heels, die mit den Männern spielt…Sie, mit „Bravo!“-Rufen bedacht, brilliert stimmlich…
Soprano Zubko as Adele was vocally the highlight of the evening. Convincing as the fun-loving Adele, she is more the Rosalinde type. For her full, warm soprano voice, her impressive high notes, her great musicality and her clear diction, the audience rewarded her with fervent applause and many "Brava!".
Maryna Zubko gibt die Gilda bravourös: von kindhafter Zartheit über geschmeidige Koloraturen-Virtuosität bis zur dann auch ziemlich geschmetterten Attacke der Spitzentöne.
Maryna Zubko brilliert in der Rolle der Gilda stimmlich wie schauspielerisch, singt traumwandlerisch sicher - ob im Rollstuhl oder auf dem Boden liegend. Ihr authentischer Wandel von der mädchenhaften Unschuld im weißen Kleidchen, die wie an ihren Körper gefesselt wirkt, vom Staccato-Gesang, der an Kinderschritte erinnert, hin zur vergewaltigten und dennoch unmöglich liebenden Frau, ausgedrückt im Legato-Gesang - das berührt und bringt das Publikum mehrfach spontan zu "Bravo!"-Rufen.
Maryna Zubko platzt als drollige Zerbinetta in Ariadnes Depression. Für ihre virtuosen Tonsprünge und Spitzen und ihre lustigen Avancen an das Publikum erntet sie einen satten Szenenapplaus.
Spektakuläre Koloraturen. Maryna Zubko erntet für das Koloraturenspektakel der Zerbinetta verdienten Szenenjubel - nicht die zwitschernde Lässigkeit, aber handfeste Virtuosität.
What is normal? Cartoonist Charles Addams invented “ Addams Family ” in 1938, which survived as a cartoon for 50 years. In the 1960s, this weird gothic story was then marketed as a television series, from 1991 as a successful live-action film, and now also as an animated film. The story about Gomez, his wife Mortica and their two children, who live with their ancestors in the middle of New York's Central Park in a large estate, was adapted by Andrew Lippa into the book by Marshall Brickman and Rick Elice in 2010 as a Broadway musical comedy produced. Since 2014, this version has also been performing on German stages. And now at the Theater Ulm . (And soon the material will also be made into a Netflix film.) Actually, this musical version tells of a completely normal situation: Wednesday, the daughter of Gomez and Mortica, is in love with Lucas, a young man from a perfectly normal middle-class family. Both want to get married. Now both parents should get to know each other. One reacts correspondingly hectic and nervous (who does not know such a situation as a parent of children who want to marry?). You want to appear advantageous, stage yourself, don't want to let go of the children. It's no different in the Addams Family. The fact that this family appears again and again with their ancestors doesn't change much: They are there, but the actual competence to act lies with Wednesday, who unfortunately remains strangely reserved with Alexandra Ostapenko in the Ulm performance.
And because the wonderful Maria Rosendorfsky has long had dramatic qualities with her lyrical soprano, this Susanna can dress up as a countess for the intrigue in a convincing way that is rare: her last aria is extremely sensitive, almost nobility