Mit einem markanten dunklen Bass wartete Pedro Ometto als Basilio auf. Die Verleumdungsarie ist stets einer der Höhepunkte des ersten Akts, und so war es auch hier. Mit seiner profunden, klangvollen Stimme und dezenter Komik, gepaart mit seiner starken Bühnenpräsenz war dieser Auftritt ein überaus gelungenes Hausdebüt für den Künstler.
Zum guten Ende entsteigt das geraubte Kind als – von Goethe so genannter – Genius der goldenen Kugel, und der junge Countertenor Chen-Han Lin singt eine Vivaldi-Arie von schlichter, zu Herzen gehender Innigkeit. „Wir sind die Zukunft, wir sind das Licht“, sagt er zu den Kindern, die ihn gefunden haben.
In diesem Jahr feiert die Hamburger Kammeroper im Allee-Theater ihr 25jähriges Bestehen. Anläßlich dieses Jubliäums hat sich die Intendanz etwas ganz besonderes einfallen lassen, nämlich das ehrgeizige Projekt der „Uraufführung“ des zweiten Teils der Zauberflöte.
Wie in einem bunt gestalteten Märchen mit Riesenpilzen, geheimnisvollen Türen und lustigen Figuren spielt die bekannte Mozartoper von der Zauberflöte kindgerecht auf der kleinen übersichtlichen Bühne. Der enge Kontakt zu den in vordersten Reihen sitzenden Kindern wird durch den geringen Bühnenabstand aufgenommen und die Kleinen sind mit Eifer dabei, quasi mitten im Geschehen. Sie fiebern zusammen mit Papageno und Tamino, ob diese Pamina finden und befreien können? Der laute und energisch-fiese Sarasto und sein gemeiner Helfer Monostatos werden fast ängstlich beobachtet, Buh-Rufe erlauben sich Kinder noch nicht, auch wenn die beiden Bösewichte es verdient hätten!(Premierenbericht vom 8.2.2020)
Papageno, der schwatzhafte Vogelhändler, und der zielstrebige Königssohn Tamino – dass diese beiden gegensätzlichen Gefährten einander bei ihren Abenteuern im Wunderland keine große Hilfe sein können – daraus macht „Die kleine Zauberflöte“ am Theater für Kinder kein Geheimnis.