Name: Z mrtvého domu
Start: 2022-11-02T00:00:00.000Z
End: 2023-01-21T00:00:00.000Z
Location: Janáčkovo divadlo

Organization

Dirigent

Robert Kružík

Koor meester

Pavel Koňárek

Regisseur

Jiří Heřman

Set designer

Tomáš Rusín

Kostuum ontwerper

Zuzana Štefunková-Rusínová

Licht ontwerper

Dramaturg

Patricie Částková

Assistant Director

Otakar Blaha

Zanger

Tenor

Gianluca Zampieri

Filka Morozov

Peter Berger

Skuratov

Baritone

Pavol Kubán

Šiškov

Bass

Tadeáš Hoza

Don Juan/Brahmín

Eduard Martynyuk

Šapkin

Soprano

Jarmila Balážová

Aljeja

Roman Hoza

Alexandr Petrovič Gorjančikov

David Nykl

Opilý vězeň

Kornél Mikecz

Kuchař

Prison Governor

Petr Levíček

Stařičký vězeň

Zbigniew Malak

Mladý vězeň

Lukáš Bařák

Malé Vězeň

Josef Škarka

Kněz

Kateřina Kněžíková

soprano

Mezzo-soprano

mezzo-soprano

Jana Hrochová

tenor

Jan Šťáva

bass

Jakub Hrůša

Martin Buchta

Choreograaf

Jan Kodet

Placmajor

Prisoner 1

Kovář

Čekunov

Vít Nosek

Prisoner with an eagle

Prisoner 2

Vězeň Kedrila

Čerevin

Poběhlice

ND Brno

Tsjechisch

Z mrtvého domu

Brno

Tsjechische Republiek

Janáčkovo divadlo

Can the darkest moments of life also lift our souls? Drawing on his own experience in a Siberian prison in the company of misfits, murderers and theives, Dostoevsky was inspired to write his novel Notes from a Dead House, telling his brother at the time: ‘Believe me, there were among them deep, strong, beautiful natures, and it often gave me great joy to find gold under a rough exterior.’

In Janáček’s hands, Dostoevsky’s inspiration and the raw material drawn from an appalling world of incarceration find an even more powerful form of expression in his last opera, From the House of the Dead. Unfettered by conventional story-telling, Janáček wrote his own libretto, freely weaving together a series of stories of everyday prison life and of the fates of individual convicts. The cast is exclusively male and made up of a collective, rather than of interacting soloists; a chorus opera from which individual speakers step out to tell their tales. The longest monologue of all, Šiškov’s, told in the quietness of the prison hospital at night, is emblematic of the whole opera: a harrowing tale constructed around a transcendentally gentle theme, just as Janáček’s own compassion threads through and transforms his grimmest and yet most uplifting opera. Despite an oppressive finale, Janáček wrote at the beginning of the score, ‘In every creature a spark of God!’ And this is this spark that inspired the National Theatre in the composer’s home city of Brno, to connect Janáček’s last opera with an equally distinctive work, his Glagolitic Mass. Janáček said of his Mass : ‘I wanted to capture here faith in the security of the nation not on a religious basis, but on a moral, strong one, which takes God as a witness.’ This live stream from the heart of Janáček country - offering a staged version of the Glagolitic Mass as a continuation of From the House of the Dead in a new critical edition by Prof. John Tyrrell - should bear new testimony to the power of faith in man and to the genius of their local composer.

Z mrtvého domu Janáček

Public

Glagolitic Mass

Duits

Engels

Approved

Mit der eigenwilligen Kombination der Oper Aus einem Totenhaus und der szenischen Fassung der Glagolitischen Messe eröffnen wir den 8. Jahrgang des Festivals Janáček Brno! Der Auftakt des Festivals wird – wie es bereits zur Tradition geworden ist – im Zeichen einer neuen Produktion der Janáček-Oper des Nationaltheaters Brno stehen. Bei ihrer Entstehung sind sich zwei herausragende Künstler erstmals begegnet – Dirigent Jakub Hrůša, für den dies die erste Zusammenarbeit mit dem Brünner Ensemble darstellt, und Regisseur Jiří Heřman, der sich hiermit nach der erfolgreichen Inszenierung des Schlauen Füchsleins im Rahmen des Festivals 2018 erneut dem Werk Janáčeks zuwendet.

Voller Sehnsucht und Erschöpfung warte ich, ob nicht noch irgendein Sternlein vom fernen Horizont mir hell klingend in den Sinn fallen möge. Auch für sein neuntes und letztes Opernwerk suchte und fand Leoš Janáček seine Inspiration wiederum in der russischen Literatur. So wie bereits Čapeks Schauspiel Die Sache Makropulos scheinen sich auch Dostojewskis Aufzeichnungen aus einem Totenhaus auf den ersten Blick nicht im Geringsten als Vorlage für eine Oper zu eignen. Der Aufenthalt des Schriftstellers in einem sibirischen Zuchthaus in Gesellschaft von Dieben, Mördern, aber auch von Menschen, die durch einen unglücklichen Zufall vom Wege abgekommen sind, seine zu einem literarischen Werk umgeformten persönlichen Erfahrungen – das ist eine düstere Abfolge von Erzählungen aus dem Alltagsleben wie auch über die Lebensschicksale der einzelnen Sträflinge, gemischt mit psychologischen Analysen, philosophischen Erwägungen, nahezu ohne Dialoge, ohne einen zentralen Helden und ohne weibliche Figuren. Trotz all der geschilderten Schrecken schrieb Dostojewski nach seiner Rückkehr an seinen Bruder: Ob Du es glaubst oder nicht, es sind unter ihnen tiefe, starke, schöne Charaktere; welch Freude, unter der groben Schale auf Gold zu stoßen! …  Auch Janáček erblickte in den einzelnen Figuren etwas Tieferes, Menschliches. Gegenüber Max Brod erwähnte er im Jahr 1927: Ich habe im Totenhaus eine menschliche Seele auch in Bakluschin, in Petrow und in Isai Fomitsch entdeckt. Nachdem Janáček bei Katja Kabanowa die Partitur auf der Grundlage der tschechischen Übersetzung geschrieben hatte, arbeitete er bei Dostojewskis Text direkt mit dem russischen Original, und sein Exemplar des Buches ist voller Anmerkungen und Unterstreichungen. Ein Libretto ist nie gefunden worden, lediglich eine stichwortartige Skizze ist erhalten geblieben, so dass allgemein angenommen wird, dass Janáček den Text direkt in die Partitur schrieb. Dass die Arbeit nicht leicht und frohgemut vonstatten ging, lässt sich aus einem Brief an Kamila Stösslová erahnen: Es kommt mir vor, als würde ich darin Schritt für Schritt immer tiefer sinken bis auf den Grund zu den erbärmlichsten Menschen der Menschheit. Und so fallen die Schritte denn schwer.

Janáček war es nicht mehr vergönnt, sein Werk zu vollenden. Die Partitur des 3. Akts nahm er im Sommer mit nach Hukvaldy. Dort wurde ihm eine Lungenentzündung zum Verhängnis, und er verstarb am 12. August 1928 in einem Sanatorium in Ostrava. Sein bahnbrechendes Werk blieb unvollendet. Vor der Uraufführung der Oper in Brno vervollständigten zwei Schüler Janáčeks, die Dirigenten Břetislav Bakala und Osvald Chlubna, die Instrumentierung und nahmen kleinere Veränderungen an den Gesangsparten vor. Eine Änderung erfuhr auch der pessimistische Schluss der Oper, wo bei Janáček nach der Freilassung Gorjantschikows die Wachen die Sträflinge zurücktreiben und das Leben im Totenhaus so unerbittlich wie zuvor weitergeht. Später kehrten die Inszenatoren wieder zum von Janáček ursprünglich intendierten Ausklang der Oper zurück. Mit der Festivalinszenierung wird erstmals in Tschechien eine neue kritische Edition von Prof. John Tyrrell präsentiert, in welcher das Werk so getreu wie möglich in jene Form zurückversetzt wird, wie sie von Janáček selbst erdacht, jedoch nie vollendet wurde.

Trotz des düsteren Endes vermerkte Janáček am Beginn der Partitur des Totenhauses: In jeder Kreatur ein göttlicher Funke! Und dies ist der Gedanke, der seine letzte Oper mit einem anderen seiner Werke verbindet, welches ebenso einzigartig ist – einer Messe nach einem altslawischen Text. Die Entstehung der Glagolitischen Messe überschneidet sich teilweise mit der Arbeit an der letzten Oper, und sie stellt ein mitreißendes Bekenntnis dar. Um es mit Janáčeks eigenen Worten auszudrücken: Ich wollte hier den Glauben an die Gewissheit der Nation nicht auf der religiösen Grundlage festhalten, sondern auf der sittlichen, starken Grundlage, die Gott zu ihrem Zeugen macht. Durch die szenische Fassung der Glagolitischen Messe als Fortsetzung der Oper Aus einem Totenhaus enthalten nunmehr beide Teile eine neue Aussage von der Stärke des Glaubens an den Menschen.

Deutsch

Osobité spojení opery Z mrtvého domu a scénické podoby Glagolské mše otevře 8. ročník festivalu Janáček Brno. Zahájení bude – jako již tradičně – patřit nové produkci našeho operního souboru. Při jejím vzniku se poprvé sejdou dva vynikající umělci – dirigent Jakub Hrůša, pro nějž to bude i první spolupráce s brněnským souborem, a režisér Jiří Heřman, který se k Janáčkovu dílu vrací po úspěšné inscenaci Příhod lišky Bystroušky. 

Vězni žijící v krutých podmínkách sibiřské věznice a za každým jménem se skrývá strastiplný lidský osud, neštěstí, zlo i jiskra naděje. Kousek po kousku, v malých útržcích vypráví jejich příběhy Leoš Janáček ve svém posledním a jedinečném díle. I přes tíživý konec stojí na počátku partitury Z mrtvého domu Janáčkem vepsáno: V každém tvoru jiskra boží! A to je myšlenka spojující jeho poslední operu s dílem stejně unikátním – mší na staroslověnský text. Vznik Glagolské mše se částečně prolíná s prací na poslední opeře a je strhujícím vyznáním. Jak sám Janáček řekl: Chtěl jsem zde zachytit víru v jistotu národa na podkladě ne náboženském, ale na tom mravním, silném, který si bere Boha za svědka. Scénická podoba Glagolské mše jako pokračování opery Z mrtvého domu pak dává oběma dílům novou výpověď o síle víry v člověka.

čeština

The 8th edition of the Janáček Brno festival will open with a special combination of the opera From the House of the Dead and a theatre version of the Glagolitic Mass! The opening will feature – as is traditional – a new production by National Theatre Brno’s Janáček Opera. Two outstanding artists will meet for the first time for its creation – the conductor Jakub Hrůša, for whom it will be his first collaboration with the Brno ensemble, and the director Jiří Heřman, who has returned to Janáček´s work after his successful production of The Cunning Little Vixen at the 2018 festival.

Exhausted and worn down – I am waiting to see if some star from the distant horizon will not fall into my mind, with a bell-like clang. Leoš Janáček turned to Russian literature for inspiration once again in the case of his ninth and last opera work. As in the case of Čapek´s play The Makropulos Case, at first glance Dostoevsky´s Notes from a Dead House seems in no way suitable as a theme for an opera. The writer himself spent time in a Siberian prison in the company of murderers, robbers and people who were simply led astray by an unfortunate turn of events, and drew from his experiences there when creating this literary work. It is a grim sequence of stories about everyday prison life and the fates of individual convicts, with psychological analysis and philosophical thoughts, but almost without dialogue, and with neither a central hero nor any female characters. Despite all the horrors described, Dostoevsky wrote to his brother: Believe me, there were among them deep, strong, beautiful natures, and it often gave me great joy to find gold under a rough exterior. Janáček also saw something deeper and more human in the individual characters of the book. In 1927 he mentions to Max Brod: I found a good human soul also in Baklushin, Petrov and Isai Fomich. Although he adapted the libretto from a Czech translation in the case of Katya Kabanova, this time he worked directly with Dostoyevsky’s Russian original, and his copy is full of notes and underlined parts of the text. The libretto has never been found, except for a brief draft, and it is believed that Janáček wrote it directly into the score. And this wasn´t an easy and joyful task, as can be sensed from his letters to Kamila Stösslová: It seems to me that I am walking down steps, lower and lower, down to the bottom where humanity´s poorest people dwell. And it is a hard walk. ¨

However, Janáček didn´t have time to finish the work. He took the score of Act 3 to Hukvaldy in the summer, but caught pneumonia and died on 12th August 1928 in a sanatorium in Ostrava. His pioneering work remained unfinished. Before the opera was staged at the Brno theatre, Janáček´s pupils, the conductors Břetislav Bakala and Osvald Chlubna, took charge of the completion of the instrumentation and small adaptations of the singing parts. A change was also made to the gloomy conclusion of the opera, when after Gorianchikov’s departure the guards chase the prisoners back and life in the house of the dead continues relentlessly. In later years, producers began returning to the ending originally intended by Janáček. For the first time in the Czech Republic, the festival production will present a new critical edition by Prof. John Tyrrell which reconstructs the work as closely as possible to the form Janáček intended but never had the opportunity to finish.

Despite the oppressive end, at the beginning of the score of The House of the Dead Janáček wrote: In every creature a spark of God! And this is the idea connecting his last opera with an equally unique work – a mass with a text in Old Slavonic. The origin of the Glagolitic Mass is partly intertwined with Janáček’s work on his last opera, and it is a captivating confession. As Janáček himself said: I wanted to capture here faith in the security of the nation not on a religious basis, but on a moral, strong one, which takes God as a witness. The theatre version of the Glagolitic Mass as a continuation of the opera imbues both works with a new testimony about the power of faith in man.

English

Voorstellingscredits (Cast & Productieteam )

Cast

Productieteam